Demodex-Milben beim Hund! Kahle Stellen und schwarze Punkte


Unauffällig, aber wer ganz nah rangeht, entdeckt schwarze Punkte, umgeben von einer kahlen Stelle im Fell. Das könnten Demodex-Milben beim Hund sein! Viele Hundebesitzer fürchten die Erkrankung, denn jeder hat schon mal von einem schweren Fall gehört, es sieht einfach schlimm aus. Der Hund verliert an willkürlichen Stellen Fell und kratzt sich ununterbrochen. All das muss aber nicht sein, denn es gibt gute ganzheitliche Heilmethoden.
In diesem Artikel erklären wir, was eine Demodex-Milben beim Hund Erkrankung überhaupt ist, woher sie kommt und vor allem wie man eine natürliche, schonende und effektive Behandlung antritt.

Was ist Demodex beim Hund?

Demodex auch Demokidose genannt ist eine Erkrankung an Demodex-Milben, die sich außergewöhnlich vermehrt haben und dadurch Hautirritationen hervorrufen. Jeder Hund kann unter Umständen daran erkranken. Besonders kurzhaarige Rassen wie Bulldogge, Dobermann, Mops, Dackel und Terrier zeigen eine Veranlagung für diese Erkrankung.

Es gibt zwei verschiedenen Formen der Demodex. Die schwächere ist die lokalisierte Form und tritt meistens bei Junghunden im Alter zwischen 6 und 18 Monaten auf. Oft wird die gut zu behandelnde lokalisierte Form als Kinderkrankheit bei Hunden bezeichnet. Die befallenen Stellen sind üblicherweise fellfrei, kreisrund und auf der Haut sind kleine schwarze Punkte zu sehen. Normalerweise tritt hierbei kein extremer Juckreiz auf.

Eine nicht behandelte Demodex kann sich zu der zweiten Form, der generalisierten (chronischen) Demodex weiterentwickeln und sich dann über den gesamten Körper ausbreiten. Hunde mit einer Immunschwäche sind anfälliger für eine generalisierte Demodex. Meistens tritt die Form in einem Alter von eins bis zwei Jahren auf. Der Juckreiz ist im Vergleich zu der lokalisierten Form deutlich höher. Der Hund wird sich oft kratzen und vielleicht an Wänden oder Mauern schubbern. Das andauernde Kratzen verletzt natürlich die Haut und dies kann zu entzündeten Stellen sowie schuppiger Haut führen. Der genaue Krankheitsverlauf hängt davon ab, wie stark das Immunsystem geschwächt ist.

Die Demodex-Milbe zählt zu den Parasiten. Sie sitzt vor allem in den Haarfollikeln, aber auch in Talg- und Schweißdrüsen. Erst bei der massiven Vermehrung der Milben tritt ein echter Befall ein und die Symptome werden sichtbar. Weitere Informationen zu der Haarbalgmilbe gibt es bei Wikipedia.

Wo kommen Demodex-Milben her?

Jeder Hund, auch ein gesunder, hat Demodex Milben. Die Anzahl ist verschwindend gering, sodass das Immunsystem die Milben normalerweise unter Kontrolle halten kann.

Übertragen werden die Demodex Milben von der Hundemutter auf ihre Welpen. Dies geschieht in den ersten Tagen nach der Geburt, durch das Säugen und die Nähe zur Mutter. Diese Infektion verläuft normalerweise völlig symptomfrei, aber im späteren Leben des Hundes kann sich dann eine Demokidose entwickeln. Eine Übertragung von Hund zu Hund nach dem dritten Lebenstag gilt als unwahrscheinlich. Neben der Übertragung braucht es weitere begünstigende Faktoren, damit die Krankheit ausbricht. Solche können beispielsweise enormer Stress, ein gestörtes Immunsystem durch eine Krankheit oder eine Futtermittelunverträglichkeit sein.

Werden die Welpen per Kaiserschnitt geboren und im Anschluss mit der Flasche aufgezogen, haben sie keine Demodex-Milben und werden auch vermutlich keine mehr bekommen.

Wie erkenne ich Demodex-Milben beim Hund? – Die Symptome

Die Demodex-Milben lösen je nach Schweregrad der Erkrankung unterschiedliche Symptome aus:

Symptome der lokalisierten Form sind:

  • Deutlicher (oftmals kreisrunder) Haarausfall.
  • Kahle Stellen am Kopf (in Form einer Brille), am Hals oder an den Vorderbeinen.

Symptome der generalisierten Form:

  • Unterschiedlich stark ausgeprägter Juckreiz.
  • Rötung der Haut.
  • Schuppenbildung auf der Haut.
  • Krusten und Pusteln.
  • Hautverdickungen.
  • Schwarzfärbung der Haut.
  • Fieber (in seltenen Fällen).

Sind Demodex-Milben ansteckend?

Demodex-Milben bzw. Haarbalgmilben sind weder für andere Hunde ansteckend, noch auf den Menschen übertragbar.

Die Diagnose beim Tierarzt

Die Diagnose wird durch eine mikroskopische Untersuchung gestellt. Hierbei wird ein Hautgeschabsel mit einem Skalpell entnommen und dann direkt unter dem Mikroskop untersucht. Dort sind bei einem positiven Befund Demodex-Milben zu sehen.
Alternativ können auch ein paar Haare ausgerupft werden. An den Wurzeln kleben dann ggf. Milbeneier, die ebenfalls unter dem Mikroskop nachgewiesen werden.

Chemiekeulen der Demodex Behandlung und ihre Folgen

Das grundlegende Problem der vorhandenen Medikamente, die auch der Tierarzt verschreibt ist folgendes: Nicht die Ursache der Krankheit wird behandelt, sondern die Symptome. Hoch chemische Shampoos, Tabletten, Cremes und Spot-On’s versuchen die vermehrte Anzahl an Milben zu bekämpfen. Die Folge: Ein Teil der Milben wird sterben und es kommt zu einer kurzfristigen Besserung. Doch gleichzeitig schwächen diese Mittel das Immunsystem. Behandelte Hunde wirken schwach und sehr erschöpft, obwohl der Körper die Energie benötigt um gegen den Befall anzukämpfen. Nach ein paar Tagen der Besserung schlüpfen wieder neue Milben und eine erneute Behandlung müsste erfolgen. Ein Teufelskreis!

Die gängigen hochgiftigen Mittel sind Ectodex und Advocate. Bei der Gabe von Ectodex Shampoo reagieren die Hunde mit Abgeschlagenheit, Schlappheit und wirken apathisch oder sediert. Die Behandlung muss übrigens mit Handschuhen erfolgen…

Advocate hingegen ist ein Spot-On-Präparat und kann zu vorübergehendem Juckreiz (ironisch, es juckt ja sowieso schon), Hautrötungen und Erbrechen führen. Zusätzlich kann es (wenn der behandelte Hund an dem Präparat leckt) zu Bewegungsstörungen, Zittern, Augenproblemen und Atemstörungen kommen…

Tiere mit MDR1 Gendefekt wie z. B.: Collies und Australian Shepherds reagieren höchst allergisch auf diese Mittel und sollten in jedem Fall mit schonenden Mitteln behandelt werden!

Wichtig ist außerdem, den Hund bei einer Demodex Erkrankung niemals mit Cortison zu behandeln. Das Cortison schwächt das Immunsystem zusätzlich und wirkt der endgültigen Heilung entgegen. Wie die anderen Chemiekeulen bekämpft das Cortison nur die Symptome und nicht die Ursache.

Also Finger weg von den unnötigen Chemiekeulen!

Was hilft wirklich gegen Demodex-Milben? – Eine natürliche Behandlung

Ziel einer natürlichen Behandlung ist die Bekämpfung der Ursache. Also der Aufbau des Immunsystems und nicht die Bekämpfung der Milben. Wird das Immunsystem gestärkt verschwinden die kahlen Stellen und die übermäßigen Milben von ganz alleine. Ein Vorteil der natürlichen Behandlung ist ein zusätzlich gestärktes Immunsystem, welches dann alleine in der Lage ist einen erneuten Ausbruch zu verhindern.

Erfahrungsgemäß helfen folgende natürliche Mittel besonders gut:

1. Kokosöl: Das Öl kann sowohl innerlich, als auch äußerlich angewendet werden. Innerlich angewendet, z. B. zwei Esslöffel pro Woche helfen das Immunsystem zu stärken. Äußerlich angewendet wirkt es lindernd bei Juckreiz, heilend und anti-bakteriell. Kokosöl sollte bei Demodex nur unterstützend und nicht als einziges Mittel angewendet werden. Hier kann man kaltgepresstes Kokosöl kaufen.

2. EmuÖl: Das Öl des Emu Vogels hat eine ähnliche Wirkung wie das Kokosöl. Es kann ebenfalls zur Heilungsunterstützung angewendet werden. Es lindert den Juckreiz und pflegt die Haut. Hier kann gutes EmuÖl bestellt werden.

3. Tibetanischer Kefir: Das Wundermittel bei Demodex! Selbst angesetzter Kefir ist eine der besten und schonendsten Behandlungsmöglichkeiten bei Demodex. Durch den Kefir wird die Produktion der T-Zellen im Immunsystem kräftig angekurbelt. Laut Studien sollen sich die Zellen durch den Kefir verdoppeln bis verdreifachen. Schon nach zwei bis drei Wochen ist eine deutliche Besserung sichtbar und die kahlen Stellen werden immer kleiner. Erfahrungsgemäß schmeckt dem Hund die Kefirmilch sehr gut.

Tibetanischer Kefir: Der Demodex-Killer! Innerlich wird dem Immunsystem geholfen, äußerlich angewendet erzeugt es ein unangenehmes Milieu.

Zubereitung des Kefirs:
Diese Dinge werden benötigt:

  • Glasgefäß (Fassungsvermögen ein bis zwei Liter)
  • Plastiklöffel
  • Plastiksieb
  • Geschirrtuch
  • Milch (H-Milch oder Vollmilch, Frischmilch muss vorher abgekocht werden)

Der tibetanische Kefir wird in Milch für mindestens 24 Stunden in einem Glasgefäß angesetzt. Das Glas darf nicht verschlossen, sondern nur mit einem Küchentuch abgedeckt werden, da der Kefir gärt. Nach den 24 Stunden wird der Kefir mit der Milch durch ein Plastiksieb gegeben. Dabei sollte die fertige Kefirmilch aufgefangen werden. Den Kefir-Pilz mit Wasser abwaschen und in neuer Milch erneut für 24 Stunden ansetzen. Die fertige Milch kann verfüttert, aufgetragen und der Rest im Kühlschrank mehrere Tage aufbewahrt werden. Nach ca. 4 Wochen hat sich der Kefir-Pilz verdoppelt.

Achtung! Der Kefir-Pilz darf auf gar keinen Fall in Verbindung mit Metall kommen, dann stirbt er sofort.

Dosierung des Kefirs:

  • Bei kleinen Hunden wird eine Menge von ca. 200 ml Kefirmilch pro Tag empfohlen.
  • Bei größeren Hunden sollten es ca. 300-500 ml Kefirmilch sein.
  • Zusätzlich betroffene Stellen mit der Milch einreiben.

Gern kann noch ein Löffelchen Honig zu der Milch gegeben werden. Dieser hat eine zusätzliche antibakterielle Wirkung.

Die Behandlung sollte mindestens so lange erfolgen, bis keine fellfreien Stellen mehr zu sehen sind. Das kann bei der lokalisierten Form schon nach drei bis vier Wochen der Fall sein. Bei der generalisierten Variante dauert die Behandlung länger, da die Krankheit sehr viel ausgeprägter ist.

Auch für uns Menschen ist Tibetanischer Kefir ein extrem gesundes Lebensmittel!

Vorbeugende Maßnahmen

Das Immunsystem steht auch wie bei uns Menschen unter einem dauerhaften Beschuss, daher ist die einzig sinnvolle vorbeugende Maßnahme: Eine gesunde Ernährung. Diese wird zum Beispiel durch Öle, wie Kokosöl, Lachsöl und Leinöl unterstützt. Bei der Hundezucht gilt Vorsicht, da die Nachkommen eine hohe Gefahr für eine Demodex Infektion haben.

Fazit

Demodex-Milben leben mittlerweile auf fast jedem Hund. Durch ein geschwächtes Immunsystem haben sie die Möglichkeit sich stark zu vermehren und eine sichtbare Infektion auszulösen. Zum Glück gibt es chemiefreie Hilfsmittel, die die Ursache der Krankheit bei der Wurzel angehen und nicht nur ein Symptom bekämpfen.

Die Natur bietet alles was wir benötigen, auch ein Mittel gegen Demodex. Chemie muss nicht sein!

Tritt allerdings nach wochenlanger Behandlung keine Besserung ein oder verschlimmert sich die Krankheit sogar, sollte vorsichtshalber ein Tierarzt kontaktiert werden.
Tun Sie sich und ihrem Liebling den Gefallen und treten Sie die Behandlung von Demodex Milben so schonend wie nur möglich an.
Viel Glück und gute Besserung!